Der designierte Direktor Matthias Hartmann stellte am 22. April bei einem Pressegespräch in den ART for ART Werkstätten im Arsenal den Spielplan für seine Eröffnungsspielzeit 2009/10 vor. Eine detaillierte Saisonvorschau wird in den nächsten Wochen veröffentlicht.
Folgende Premieren sind in der Spielzeit 2009/10 geplant
- „Faust – der Tragödie erster und zweiter Teil“ von Johann Wolfgang von Goethe, Regie: Matthias Hartmann, Premiere 4. September 2009 im Burgtheater
- „Der goldene Drache“ von Roland Schimmelpfennig, Regie: Roland Schimmelpfennig, Uraufführung 5.September 2009 im Akademietheater
- „Adam Geist“ von Dea Loher, Regie: David Bösch, Österreichische Erstaufführung 6. September 2009 im Akademietheater
- „Life and Time“ Nature Theater of Oklahoma, Regie: Kelly Copper, Pavol Liska, Uraufführung 7. September 2009 im Kasino
- „Struwwelpeter“ von Phelim McDermott, Julian Crouch, Martyn Jacques, Regie: Stefan Pucher, Premiere 9.September 2009 im Burgtheater
- „Amphitryon“ von Heinrich von Kleist, Regie: Matthias Hartmann, Eine Produktion des Schauspielhaus Zürich, Premiere September 2009 im Akademietheater
- „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett, Regie: Matthias Hartmann, Eine Produktion des Schauspielhaus Bochum, Premiere September 2009 im Burgtheater
- „Lorenzaccio“ von Alfred de Musset, Regie: Stefan Bachmann, Premiere Oktober 2009 im Burgtheater
- „Eine Familie“ von Tracy Letts, Regie: Alvis Hermanis, Österreichische Erstaufführung Oktober 2009 im Akademietheater
- „Harmonia Caelestis“ von Peter Esterházy, Musik: Jan Czajkowski, Regie: David Marton, Uraufführung November 2009 im Kasino
- „1979“ nach dem Roman von Christian Kracht, Regie: Matthias Hartmann, Eine Produktion des Schauspielhaus Bochum, Österreichische Erstaufführung November 2009 im Akademietheater
- „Immanuel Kant“ von Thomas Bernhard, Regie: Matthias Hartmann, Eine Produktion des Schauspielhaus Zürich, Österreichische Erstaufführung November 2009 im Burgtheater
- „Antonius und Cleopatra“ von William Shakespeare, Regie: Stefan Pucher, Premiere Dezember 2009 im Burgtheater
- „Othello“ von William Shakespeare, Regie: Jan Bosse, Premiere Dezember 2009 im Akademietheater
- „Todesvariationen“ von Jon Fosse, Regie: Matthias Hartmann, Eine Produktion des Schauspielhaus Bochum, Premiere Jänner 2010 im Akademietheater
- „Quai West“ von Bernard-Marie Koltès, Regie: Andrea Breth, Premiere Februar 2010 im Burgtheater
- „Nur Nachts“ von Sibylle Berg, Regie: Niklaus Helbling, Uraufführung Februar 2010 im Kasino
- „Ein neues Stück“ von Yasmina Reza, Regie: Jürgen Gosch, Uraufführung Februar 2010 im Akademietheater
- „Das Begräbnis“ von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov, Regie: Thomas Vinterberg, Uraufführung März 2010 im Burgtheater
- „Geschichten aus dem Wienerwald“ von Ödön von Horváth, Regie: Stefan Bachmann, Premiere April 2010 im Akademietheater
- „Zweite Luft oder das Drama des Hans Orsolics“ von Franzobel, Uraufführung Mai 2010 im Kasino
- „Peking – Opel“ von René Pollesch, Uraufführung Juni 2010 im Akademietheater
- „Trilogie der Sommerfrische“ von Carlo Goldoni, Regie: Luc Bondy, Eine Koproduktion mit den Wiener Festwochen, Premiere Juni 2010 im Burgtheater
- „Alle Toten fliegen hoch, Teil 6“ von und mit Joachim Meyerhoff, Uraufführung Frühjahr 2010 im Vestibül
- „Der Zauberer von Oz“ von L. Frank Baum, Regie: Annette Raffalt, Premiere November 2009 im Burgtheater

Weitere Projekte der neuen Direktion
- Artist in Residence: Jan Lauwers & Needcompany
Jan Lauwers und die Needcompany werden ab Beginn der Intendanz von Matthias Hartmann das Burgtheater mit ihrer Arbeit begleiten. Jan Lauwers, in Antwerpen geboren, studierte Malerei, bevor er 1979 in Flandern seine erste freie Theatergruppe gründete, aus der 1985 die Needcompany hervorging. Dieses Schauspieler und Künstlerensemble ist in Brüssel beheimatet. Von dort aus hat es seit Jahren die internationale Theaterszene wesentlich beeinflusst und ihr entscheidende Impulse gegeben. Zu den jüngsten Produktionen der Needcompany zählt die Trilogie Isabellas Room, The Lobster Shop und The Deer House, die im Repertoire des Burgtheaters zu sehen sein wird. Alle Abende werden in verschiedenen Sprachen gezeigt. Zum Saisonstart wird Jan Lauwers in einem Needlapb seine Arbeit vorstellen. Im Laufe der Spielzeiten werden die Needcompany und das Burgtheater in Kooperation neue Produktionen erarbeiten, die in Wien Premiere haben werden.
- Junge Burg
Neue Bewohner auf dem Lusterboden! In 43 m Höhe, unter dem kuppelförmigen Dach des ehrwürdigen Burgtheaters, befindet sich ein versteckter Theaterraum: der Lusterboden. Hier wird seit Jahrzehnten Theater gemacht. Jetzt wird dieser Raum, der bisher meistens als Requisitenlager und Probenraum genutzt wurde, für die Jugend Wiens frei geräumt. Annette und Peter Raffalt werden gemeinsam mit ihrem Team ein umfangreiches Programm für Kinder und Jugendliche anbieten: Lesungen, Malwettbewerb und Backstage Special für Kinder; für Jugendliche Jugendclubs, Wochenend- und Ferienworkshops für die ersten Erfahrungen auf der Bühne und die monatliche Theaterlounge mit Barbetrieb und DJ für den spontanen Auftritt. Theaterpädagogische Veranstaltungen und Informationen runden das Programm der Jungen Burg ab. Hinzu kommt das Theaterjahr, bei dem jungen Menschen die Gelegenheit geboten wird, ein Jahr lang in alle Bereiche des Theaterlebens Einblick zu gewinnen. Ziel ist, berufliche Perspektiven zu vermitteln und Talente und Fähigkeiten lustvoll zu fördern.
- Kakanien: Neue Republik der Dichter, Ein Redezyklus
Mit der EU-Osterweiterung ist Österreich heuer noch dezidierter vom Rand Richtung Mitte der europäischen Landkarte gewandert. Aber ist es deshalb schon bedeutend? Ein Wirtschaftsraum macht auf Anhieb noch keinen Kulturraum. Bedeutung, so die These des Projekts Kakanien Reloaded, entsteht durch kulturellen Austausch und Vernetzung mit Nachbarn. Dem neuen Wirtschaftsraum soll deshalb ein geistiges Organ zur Seite gestellt werden, eine neu gegründete Republik der Dichter. Während eines Jahres hält jeden Monat ein Gast aus der geistigen Umgebung Österreichs im Burgtheater eine Rede: Dabei geht es um mentale Gemeinsamkeiten und Andersheiten, um kulturelle Kollisionen und Synergien, um ethische Ansprüche und Visionen, die mit der alten neuen Nachbarschaft einhergehen. Eingeleitet wird der Reigen durch den österreichischen Schriftsteller Peter Turrini. Zu den eingeladenen Gästen gehören internationale Berühmtheiten, aber auch jüngere Nachbarstimmen und Grenzüberschreiter.
- Das Reflektorium: Stegreif-Theorien mit Stefan Zweifel
Die Burg lädt einmal monatlich zu einer bewusstseinserweiternden Veranstaltung. Gastgeber Stefan Zweifel verwickelt ein von ihm eingeladenes Gegenüber ins Gespräch und entwickelt aus dem Parlando die Philosophie zum Anlass. Seine Gäste – Künstler, Psychoanalytiker, Forscher, Schauspieler, Schriftsteller – bringen interessante Themen und Gegenstände mit und werden durch die kundige wie unberechenbare Gesprächsführung in die Theorie zu ihrem eigenen Tun verstrickt. Dabei offenbaren sich philosophische Hinter- und Abgründe, mit denen im vornherein nicht zu rechnen ist. Vor den Augen der Zuschauer entstehen Theorien, die so schnell wieder vergehen wie die Schaumkronen auf ihren Biergläsern. Es sei denn, sie treffen ins Schwarze. Stefan Zweifel, geboren 1967, ist Publizist mit den Schwerpunkten Philosophie und Literatur, De-Sade-Übersetzer, Ausstellungskurator und Mitglied des Literaturclubs im Schweizer Fernsehen.