Theater in der Josefstadt präsentiert Spielplan 2009/10

„Der blaue Engel“, „Jugend ohne Gott“ und „Aus Liebe“ – Appell an Subventionserhöhungen für ambitioniertes Programm

Herbert Föttinger, dessen Vertrag als Josefstadt-Direktor soeben bis zum Jahr 2016 verlängert wurde, präsentierte heute, Donnerstag, den Spielplan für 2009/2010.

Herbert Föttinger
Herbert Föttinger

Gemeinsam mit dem kaufmännischen Direktor, Alexander Götz, wurden auch die Budgetsituation, die Spielzeit 2007/08 und die Zukunft des traditionsreichen Hauses angesprochen.

Mit der Uraufführung „Der blaue Engel“ nach Heinrich Mann und Josef von Sternberg startet das Theater am 17. September in die neue Saison. Bei der Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen führt Föttinger Regie und freut sich über die, mit Erwin Steinhauer und Katharina Straßer „perfekte Besetzung“. Am 22. Oktober folgen Henrik Ibsens „Gespenster“ (Regie Janusz Kica). Mit „Jugend ohne Gott“ wird am 26. November ein Stück von Ödön von Horváth, das von Christopher Hampton für die Josefstadt adaptiert wurde, uraufgeführt. Konstatin Wecker komponiert die Bühnenmusik. Die lang angekündigte Uraufführung von Franzobels Stück „Moser“ (Regie Peter Wittenberg) folgt am 25. Februar 2010. Erwin Steinhauer spielt den alten, Florian Teichtmeister den jungen Hans Moser. Am 18. März 2010 dann die Uraufführung von Peter Turrinis „Aus Liebe“, ein Stück über das Töten: Was bewegt Menschen „sich eine Axt zu kaufen und zu töten“. In der Inszenierung von Herbert Föttinger wird Norman Hacker die Hauptrolle spielen. Arthur Schnitzlers Meisterdrama „Das weite Land“ (in Koproduktion mit dem Stadttheater Klagenfurt, mit Herbert Föttinger als Hofreiter und Sandra Cervik als Genia, inszeniert vom Klagenfurter Direktor Josef E. Köpplinger) wird die Spielzeit beschließen (Premiere 13. Mai 2010).

In den Kammerspielen wird ab 10. September „Sugar – Manche mögen’s heiß“ von Peter Stone, ein Musical nach Billy Wilders „Some Like it Hot“ (Regie Werner Sobotka, mit Mirjam Weichselbraun), gespielt. Ab 5. November „Komödie im Dunkeln“ von Peter Shaffer (Regie André Pohl mit Oliver Baier); ab 28. Jänner 2010 „Ohio – Wieso?!“ von und mit und inszeniert von Gabriel Barylli; ab 4. Februar 2010, als Gastpiel des Renaissance-Theaters Berlin, „Souvenir“ von Stephen Temperley (Regie Torsten Fischer); ab 8. April in den Kammerspielen, „Altweiberfrühling“ von Stefan Vögel, zum 85. Geburtstag von Elfriede Ott (Regie Michael Gampe).

Mit einer durchschnittlichen Besucherauslastung von 84,90 Prozent und einem Gesamtumsatz von 7.565.012 Euro habe man 2007/08 die Vorjahresergebnisse noch übertroffen. 20.000 Abonnenten würden Föttingers „Mut zur Veränderung“ recht geben. Derzeit sei die Besucherzahl mit 81,45 Prozent gegenüber dem Vorjahr (84,90 Prozent) leicht rückläufig, so der kaufmännische Direktor. Laut Götz ist die Budgetsituation für 2009/10 aufgrund der kollektivvertraglichen Erhöhungen „äußerst angespannt“. Eine Erhöhung der Subventionen sei für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebes unumgänglich.