‹phèdre› racine/seneca

in französischer sprache mit untertiteln. 24., 25. und 26. mai 2009, 19.30h zu gast im schauspielhaus wien

phèdre – eine radikale entkleidung der französischen klassik. ein mann spielt den part von phèdre. die unentwirrbaren konflikte zwischen leidenschaften und politischem interesse werden verlagert, entgrenzt. um einen boxring gruppiert sind zuschauer, die sich gegenseitig beobachten und den verlauf der kämpfe um staat, territorium, körper, freiheit und liebe verfolgen. der raum wird von den akteuren durchschritten, choreografiert, zersetzt mit textpassagen der „phaedra“ von seneca. absolutes maß der sprache, unmaß der körper. gezeichnete ältere körper agieren nackt, stürzen sich in körperdisziplinen und repräsentationsformen von barocktanz bis boxkampf, reißen sich die haut auf durch sprache. im jonglieren der spielformen und raumregimes entsteht der ort für die zeugenschaft der zuschauer. racine im ring, seneca im raum – ein gesamtraum im schauspielhaus, in dem alle körper und blicke in szene gesetzt werden.

phèdre review im schauspielhaus wien. claudia bosse und das französische ensemble erarbeiten eine neue version der genfer inszenierung, die am 22. april 2008 premiere hatte.

phèdre ist dritter teil der tragödienproduzenten reviews von theatercombinat. sie bearbeiten inszenierungen von 2006 bis 2008 und konfrontieren die texte von aischylos, shakespeare, racine, seneca und jelinek mit ihren umsetzungen in unterschiedlichen städten und räumen, mit unterschiedlichen besetzungen und institutionen.